Schülerinnen und Schüler der Radko-Stöckl-Schule simulieren Verhandlungen des Europäischen Parlaments
02.07.20
Plötzlich ist alles anders. Das Einsetzen der Corona-Pandemie verändert Schule nachhaltig. Anstelle des Präsenzunterrichts sind Phasen des „Online-Lernens“ von zuhause Bestandteil des Alltags der Lernenden geworden.
Als attraktive Möglichkeit den Unterricht zu ergänzen und zu unterstützen, haben Lernende der Fachoberschule Wirtschaft und Verwaltung der Radko-Stöckl-Schule ein Planspiel kennengelernt. „Plötzlich sah ich mich den gespannten Blicken in den Webcams der heimischen Computer der Lernenden gegenüber“, sagt der stellvertetende Schulleiter Sebastian Jacob, der das Planspiel begleitet hat. „Freude, aber auch Unsicherheit auf das Kommende waren spürbar.“ Die Beschäftigung mit Klima- und Umweltschutz sind an der Schule im unterrichtlichen Alltag verankert ebenso wie die Themenbereiche Europa und europäische Union u.a. über die Teilnahme der Schule am EU Förderprogramm Erasmus+.
Als der Europatag für das Jahr 2020 geplant wurde, war von Corona noch keine Rede. Mit Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung Hessen sollte u.a. ein Planspiel in Präsenz stattfinden: Diskussionen in verschiedenen Rollen der Fraktionsmitglieder des europäischen Parlaments. Schließlich sollte ein Entwurf zur Gesetzgebung entstehen und diskutiert werden. Das klingt für die Durchführung an einem Unterrichtstag im Präsenzunterricht bereits ambitioniert. Da aufgrund der Corona-Regelungen der Planspieltag nicht in Präsenz stattfinden konnte, wurde das gesamte Planspiel-Geschehen auf eine digitale Plattform verlegt.
Die Lernenden haben mittels der Abwechslung von Input- und Quizphasen ihr Wissen hinsichtlich des politischen und organisatorischen Aufbaus der EU aufgefrischt und vertieft. Hauptteil des Tages bildete die Verhandlung als Abgeordnete über die Vermeidung von Plastikmüll. Auf einer digitalen Planspielplattform durchliefen die Lernenden Fraktions- und Ausschusssitzungen in Kleingruppen per Videokonferenz, bevor im Plenum über den Verordnungsentwurf beraten und abgestimmt wurde. „Ich habe meine Rolle voll gefühlt! Ich wollte eine meinungsverschiedene Diskussion auslösen. Das fand ich gut-eben mal anderes Lernen im Planspiel!“, meint Anesa. Marlen ergänzt: „Ich bin für die EU, nicht dagegen – die Abstimmung zum Verbot von Plastikverpackungen hat mich herausgefordert.“ Insgesamt zeigt sich, dass der Unterricht digitaler wird - nicht nur Bewährtes wird digital ersetzt oder unterstützt, sondern Interaktion und gemeinsames Lernen werden digital ermöglicht.