Sichtbares Zeichen gegen rechte Gewalt und mehr Toleranz – Schüler gestalten Kaffeetassen für die Schulcafeteria

13.01.20

Die deutliche Zunahme an rechter Gewalt beschäftigte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 der Fachoberschule Sozialwesen an der Selbstständigen Radko-Stöckl-Schule Melsungen (RSS).

Über vier Wochen hatten sich die Lernenden der Fachoberschule Sozialwesen mit den möglichen Ursachen, Formen und Auswirkungen von rechter Gewalt und den traurigen Ereignissen, wie dem Mord an dem Regierungspräsidenten Walter Lübcke in diesem Jahr im Unterricht beschäftigt. „Die Schülerinnen und Schüler waren sehr erschüttert und zugleich motiviert, etwas Konkretes umsetzen“, beschreibt die Politiklehrerin Nicole Cholibois die Grundidee der Lernenden.

So entwickelten sie verschiedene Motive und Slogans, die zur Toleranz und Zivilcourage aufrufen sollen, wie z.B. „Rosen sind rot, Veilchen sind blau, Rassismus ist hässlich, Toleranz wäre schlau!“ oder „Wer rechts abbiegt, fährt falsch!“.

Wir möchten unseren Mitschülern mehr Mut machen und ein sichtbares Zeichen setzen.

„Wir möchten unseren Mitschülern mehr Mut machen und ein sichtbares Zeichen setzen. Damit wir möglichst viele Menschen in der Schule erreichen, entstand die Idee, die Motive auf Tassen zu drucken und diese der Schulcafeteria zur Verfügung zu stellen“, beschreibt die Schülerin Lina Bewernick ihre Intention bei dem Projekt. Silke Klabunde als Betreiberin der Schulcafeteria freut sich sehr über die neuen und bunten Tassen. „Gesellschaftliches Engagement ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Bei dem Genuss des Kaffees aus euren Tassen werden wir alle jeden Tag daran erinnert“, bedankte sich Silke Klabunde bei den Schülerinnen und Schülerin.

Finanziert wurden die 60 Tassen von der Firma Shift GmbH aus Wabern-Falkenberg, die Smartphones produziert, die leicht reparabel, nachhaltig und weitestgehend unter fairen Bedingungen hergestellt werden. Samuel Waldeck von der Shift GmbH war von Beginn an sehr begeistert von der Idee. „Hier zeigt sich, dass dieser Generation nicht egal ist, was um sie herum passiert. Das finden wir gut“, beschreibt Samuel Waldeck seine Beweggründe für die Unterstützung. „Als kleines regionales Familienunternehmen ohne Investoren haben wir ein klares Ziel: So viel Gutes zu tun wie wir können und dabei so wenig Schaden wie möglich anzurichten“, unterstreicht Carsten Waldeck als zweiter Geschäftsführer die besondere Firmenphilosophie des Familienunternehmens aus Falkenberg.